Migration-Arbeit-Asyl, diese Bereiche waren in Österreich, Deutschland und der Schweiz immer wieder Thema in den letzten Monaten. Rassistische Erlassungen in der Schweiz, wo Flüchtlingen der Besuch von Freibädern untersagt wurde, oder die kruden Abschiebepraxen in Österreich und Deutschland führten dazu, dass Flüchtlinge immer wieder ihre Rechte einfordern mussten. In diesem Heft blicken die Autorinnen auf die Zusammenhänge zwischen Migration, Arbeit, Asyl – z.B. in Malawi, Simbabwe oder der Dominikanischen Republik. Doch auch die Asylpolitik in Österreich und Deutschland ist Thema. So berichtet etwa Leticia Hillenbrand von der Frauenflüchtlingskonferenz, die im April 2013 in Hamburg stattfand, und Irene Messinger, Petra Pint und Steve Mayer werfen einen kritischen Blick auf das neue österreichische Staatbürgerschaftgesetz. Das Weiteren beschreiben Christina Luis Francica und Sirina Dolis, beide Gründungsmitglieder von MUDHA, die schwierigen Lebensbedingungen von dominiko-haitianischen Frauen ohne Papiere in der Dominikanischen Republik und Stefanie Kron analysiert die Bedeutung der coyotaje (Transmigration der Männer in die USA) für mexikanische Frauen.
Außerhalb des Schwerpunkt stehen diesmal Literatur, Liebe und Musik im Fokus. Die langjährige Autorin der Frauensolidarität Ishraga M. Hamid berichtet von der spannenden Literaturkonferenz Yari Yari in Ghana, wo sie u.a. Angela Davis traf. Johanna Treindl bespricht Zanele Muholis Film „Difficult Love“ und Silvia Jura stellt die in Wien lebende brasilianische Musikarin Celia Mara vor.
Inhalt
Women’s Rights: Vienna+20 and beyond. Claims on work and migration! Filomenita Mongaya Høgsholm
Unsere Stimmen nach außen bringen. Die Frauenflüchtlingskonferenz in Hamburg. Leticia Hillenbrand
Gender in der Lebensplanung junger Krankenpfleger_innen aus Malawi… und was das mit Migration zu tun hat. Christiane Vossemer
Die Situation haitianischer Migrantinnen und ihrer Nachfahren in der Dominikanischen Republik. Cristiana Luis Francisca Presidenta y Sirana Dolis Coordinadora
Textilfabriken in Bangladesch – eine Endlosschleife aus Ausbeutung, Katastrophe und Entsetzen? Petra Dannecker
Jesuzum em ais teriz heranam – Ich will hier weg: Warum ein Großteil der armenischen Frauen ihr Glück im Ausland sieht. Nadine Spring
„(No) Papers for all“ Ein feministischer, kritischer Blick auf das neue Staatsbürgerschaftsgesetz. Steve Mayer, Irene Messinger und Petra Pint
San Pedro Soloma: Gender und Citizenship in der transnationalen Migration. Die transnationale Familie, die „weiße Witwe“ und die Politisierung der Mutterschaft. Stefanie Kron
Chinas Wanderarbeiterinnen 2013: Kurze Geschichte einer Frauenmehrheit. Astrid Lipinsky
Zuflucht in Südafrika? Probleme politisch verfolgter Frauen und Migrantinnen aus Simbabwe. Rita Schäfer
Ungleiche Reproduktion – reproduzierte Ungleichheit: Entwicklungen und Perspektiven transnationaler Fortpflanzungsindustrien. Veronika Siegl
„Euer Schweigen schützt Euch nicht“: Interview mit Peggy Piesche. Jule Fischer
Literatur macht Schwarze Frauen sichtbar: Bericht über die Yari- Yari- Literaturkonferenz in Accra, Ghana. Ishraga M. Hamid
Nicht besonders exotisch: Célia Mara – die starke Stimme aus Brasilien. Silvia Jura
Die blinden Flecken des Regenbogens: Über den Film „Difficult Love“ von Zanele Muholi und Peter Goldsmid. Johanna Treindl
Frauenrechte sind Menschenrechte: Rückblick und Vorausschau der Vienna+20-Konferenzen. Claudia Dal-Bianco