Perspektivenwechsel (Nr. 118 / 2011)

Perspektivenwechsel: Medien, Demokratie, Bildpolitik

Bilder sind nicht ideologiefrei. Mit dieser Tatsache setzt sich die vorliegende Ausgabe der Frauensolidarität „Perspektivenwechsel – Medien, Demokratie, Bildpolitik“ auseinander.

Die abgebildeten Klischees armer, hilfsbedürftiger oder dankbarer, lachender Menschen reproduzieren nicht nur den Herrschaftsblick, sondern auch Machtverhältnisse. Gerade hier muss deshalb die Reflexion über einen Paradigmenwechsel in der Entwicklungspolitik beginnen. Bilder, aber natürlich auch Radio und Gedrucktes, sind mächtige ideologische Transportmittel. Wenn sich marginalisierte Gruppen und Individuen – Hausangestellte, Migrantinnen, Frauen… – selbst in den Mittelpunkt stellen und zu medialen Akteurinnen werden, so steigt die Spannung. Und das Potenzial zur Veränderung.


Inhalt

Bilder sind nicht ideologiefrei, klar! Visuelle Produktion im entwicklungspolitischen Kontext. Petja Dimitrova 

Eyecatcher Boulevardmedien: Reproduktion von Afrika-Bildern beim Festival „Ke Nako“. Kerstin Kellermann

Sehen und gesehen werden? Weiße koloniale Blickverhältnisse auf „Dritte Welt Frauen“. Stephanie Lettner

La voz de mi deseo – Die Stimme meines Wunsches. Ein unabhängiges Radio von kreativen Frauen in La Paz. Tina Füchslbauer

Ägypten nach dem Sturz Mubaraks: Der Kopf des Monsters ist ab, der Körper lebt noch. Verena Bauer 

Das Bild der anderen entwickeln: Die Anerkennung von Perspektivenvielfalt durch fotografische Prozesse. Vera Brandner

Die sozialistische chinesische Arbeiterin: Ihre Pornografisierung und Degradierung zur Witzfigur. Astrid Lipinsky

TERRE DES FEMMES: Das Jahr 2011 im Rückblick. Birte Rohles

Mädchenrechte stärken – weltweit! Inga Marie List

Writing Nearby: Trinh Thi Minh-ha. Isabelle Garde

Ein täglicher Kampf: Dalit-Frauen in Bangladesch.  Franziska Korn

Eine wichtige Stimme aus Tunesien: Die Menschenrechtsanwältin Radhia Nasraoui im Interview.  Übersetzung aus dem Französischen: Sabine Vogler und Astrid de Montis-Randacher

Gewalt stoppen: Internationaler Frauenkampf gegen Feminizide. Ann-Kristin Kowarsch

Interessen, die verbinden? Soziale Verantwortung von Unternehmen und das chinesische Arbeitsrecht. Übersetzung aus dem Englischen: Petra Steiner