DIE SCHATTENMACHERIN

Ein Artikel von:
Tasida Bankauf
Lilly GollacknerKremayr & Scheriau: 2024 Gollackners dystopischer Roman spielt 2068 in einer Welt nach Kriegen, Klimakatastrophen und einer rätselhaften Seuche, die alle Männer ausgelöscht hat. Es regiert Präsidentin Ruth, die beim Wiederaufbau der neuen Gemeinschaft von Frauen dabei war und die Gewalttaten der Männer in den Kriegen nicht vergessen kann. Sie soll von der jungen, aufstrebenden Ania ersetzt werden, was Ruth nur widerwillig hinnehmen kann. In ihren Machtkämpfen treffen unterschiedliche Erfahrungen und Vorstellungen für die Zukunft aufeinander. „Die Biologie frisst die Sozialisation zum Frühstück, Ania,“ sagt Ruth, die den Ursprung männlicher Gewalt in ihrer Biologie sieht. Doch Ania ist in einer Welt ohne Männer aufgewachsen, kann sich ein Patriarchat nicht vorstellen und setzt sich für eine Wiedereingliederung von Männern ein.So fernab der Realität dieses Ausgangsszenario auch klingen mag, gelingt es dem Roman, Impulse und Denkanstöße zu setzen: Was würde passieren, wenn es zwar keine Männer mehr gebe, aber patriarchale Denkweisen noch in den Köpfen der Frauen weiterlebten? Wie würde eine Gesellschaft fern von Geschlechterbinaritäten aussehen? Eingebettet in eine spannende Handlung mit Intrigen und mehreren Plottwists, werden Fragen über Generationenkonflikte, Machtkämpfe, Ethik, Moral und patriarchale Sozialisation aufgeworfen. Tasida Bankauf

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