Themenschwerpunkt: Revolutionen & Transformationen

Wo beginnt Protest und wo Widerstand? Wann kann man von einer Bewegung sprechen, wann von Aktivismus? Dies sind Fragen, die Janne Wanner in ihrer Forschung zu Protest- und Widerstandsformen von FLINTA*1 gegen genderbasierte Marginalisierung in Nigeria beschäftigten.

Georgien erklärte 1991 seine Unabhängigkeit von der Sowjetunion. Es zeigte sich, dass Frauen besser mit dem Übergang vom kommunistischen Wirtschaftssystem zur neoliberalen Marktwirtschaft umgehen konnten. Seither ist eine vielfältige feministische Bewegung entstanden, die aktiv Einfluss auf Politik und Gesellschaft nimmt.

Seit der sozialen Revolte 2019 wird in Chile über eine neue Verfassung verhandelt. Diese hätte nicht nur endgültig mit der alten Verfassung aus den Zeiten der Diktatur gebrochen, sondern auch grundlegende Rechte für FLINTA* gebracht. Der erste Anlauf scheiterte im Herbst 2022.

Francia Elena  Márquez Mina ist Sozialpolitikerin, Umweltaktivistin, Menschenrechtsverteidigerin, Anwältin und derzeitige Vizepräsidentin von Kolumbien. Die Präsenz von ihr hat zahlreiche öffentliche Debatten ausgelöst, die den elitären, rassistischen und sexistischen Charakter der kolumbianischen politischen Landschaft aufzeigen.

Am 15. August 2021 kamen die Taliban in Afghanistan erneut an die Macht. Panik brach in der Hauptstadt Kabul aus. Frauen hatten Angst, dass die Burka wieder zu ihrem einzigen Symbol werden würde. Sie behielten recht.

Wir befinden uns in einer Zeit gegensätzlicher politischer Entwicklungen. Doch auch dort, wo die Bevölkerung fest im Griff eines autoritären Regimes steckt, bricht der Wunsch nach Veränderung durch, wie uns zuletzt der Iran gezeigt hat.

Was ist feministische Außenpolitik, und kann sie feministischen Widerstandsbewegungen heute helfen?

Ein Gespräch mit der politischen Soziologin Rosa Burç über Widerstand, feministische Allianzen und soziale Revolution.

Seit über 160 Tagen ertönt im ganzen Iran der Spruch „Jin, Jiyan, Azadî“ – „Frau, Leben, Freiheit!“. Ein Spruch, der aus der kurdischen Freiheitsbewegung stammt. Seit über 160 Tagen gehen im Iran die Menschen tagtäglich auf die Straßen, um zu protestieren.