Artikelbild

Kontrolle über Frauenkörper

Ein Artikel von:
Rita Schäfer

Vor 30 Jahren – im September 1994 – fand die Weltbevölkerungskonferenz in Kairo statt. Die simbabwische Regierung hat seither politische Strategiepapiere und Leitlinien zu reproduktiver Gesundheit formuliert. Allerdings hapert es an der Umsetzung: Die Hoffnungen von damaligen Unabhängigkeitskämpferinnen auf eine gerechtere Welt haben sich nicht erfüllt. Frauen erleben bis heute sexistische und rassistische Gewalt im Kontext reproduktiver Rechte.

Als Simbabwe 1980 politisch unabhängig wurde, hofften damals Kombattantinnen, die jahrelang ihr Leben im Guerillakrieg riskiert hatten, auf eine gerechtere Gesellschaft und eigene Entfaltungsmöglichkeiten. Schließlich kündigte die größte Unabhängigkeitsbewegung Zimbabwe African National Union (ZANU) an, die Rechtlosigkeit von Schwarzen Frauen beenden und das Bildungs- und Gesundheitswesen grundlegend verbessern zu wollen. Denn bis 1980 gab es landesweit nur wenige Missionsschulen und -krankenhäuser für die Schwarze Bevölkerungsmehrheit.
Dieser Mangel gefährdete insbesondere das Leben von Schwarzen Schwangeren und Gebärenden. Unter dem rassistischen Siedlerregime hatten sie nicht nur kaum Zugang zu medizinischer Versorgung, sondern mussten sich in den Städten auch noch gewaltvollen Untersuchungen ihrer Genitalien unterziehen. Dabei unterstellte ihnen das medizinische Personal der weißen Regierung, Prostituierte zu sein und Geschlechtskrankheiten zu verbreiten.

Dieser Inhalt ist nur für Abonnent*innen sichtbar. Wenn Sie bereits Abonnent*in sind loggen Sie sich bitte ein. Neue Benutzer*innen können weiter unten ein Abo abschließen und erhalten sofort Zugriff auf alle Artikel.

Existing Users Log In
   
New User Registration
Please indicate that you agree to the Terms of Service *
captcha
*Required field