Was antifeministische Bewegungen weltweit eint, welche Gestalt der Antifeminismus in postsowjetischen Ländern annimmt und was dagegen unternommen werden kann, wurde auf einer Buchpräsentation der Frauen*solidarität zu Global Perspectives on Anti-Feminism diskutiert.
Antifeministische Bewegungen haben weltweit ein gemeinsames Feindbild: Feminismus und alles, wofür er steht und kämpft. Im Fokus ihrer Ablehnung stehen allen voran geschlechtliche und sexuelle Vielfalt, aber auch Antidiskriminierungsprogramme, Gleichstellungsinitiativen und Gendertheorien. Sie kämpfen nicht nur für den Erhalt einer vermeintlich natürlichen Geschlechterordnung, sondern auch für die Rückkehr zu einer traditionellen und konservativen Gesellschaft.
Westlicher Exportschlager
Aktuelle antifeministische Bewegungen unterscheiden sich laut Judith Goetz, gemeinsam mit Stefanie Mayer Herausgeberin des Buchs Global Perspectives on Anti-Feminism, durch eine Art Pseudo-Distanzierung vom ursprünglichen Antifeminismus, indem sie Errungenschaften der Frauenbewegungen wie das Wahlrecht als wichtige Schritte anerkennen. Gleichzeitig halten sie den Kampf für Gleichberechtigung für abgeschlossen und stellen alle weiteren aktuellen feministischen Bestrebungen als gegenstandslos und übertrieben dar. Doch ursprüngliche Ideologien bestehen weiter, nur mit neuem Anstrich – die Frauenfeindlichkeit bleibt. Zentral ist ihnen ein äußerer Feind, der der Gesellschaft eine sogenannte Gender-Ideologie aufzwingen will.
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