Der lange Kampf um Gerechtigkeit
Alejandra Ballón Gutiérrez
Jahrzehntelang hat der Mythos der „Überbevölkerung“ zu (meist gewaltsamen) Aktivitäten von Regierungen und Institutionen in vielen Teilen der Welt geführt. Diese Gewaltakte richten sich in ihrer großen Mehrheit gegen Frauen, ihre Körper und ihre reproduktiven Rechte. Feministische Kritik an diesem Mythos und Proteste gegen diese Aktivitäten sind ebenfalls seit Jahrzehnten im Gange und weit verbreitet, so auch in Peru.
Schon 1991, nur wenige Monate nach seinem Amtsantritt, rief der peruanische Präsident Alberto Fujimori die „Dekade der Familienplanung“ aus. Bei der IV. Weltfrauenkonferenz in Beijing 1995 erklärte er, dass seine Regierung entschieden habe, „im Kampf gegen die Armut (…) eine umfassende Familienplanungsstrategie durchzuführen“. Diese solle den massiven Mangel an Informationen und Gesundheitseinrichtungen beenden.
Es war sein Versuch, die starken feministischen Organisationen seines Landes auf seine Seite zu bringen, stand er doch in Peru wegen der fortschrittlichen UNO-Frauenrechts-Sprache von Seiten der katholischen Kirche unter Druck. Aber auch vierstellige Inflationszahlen und der bewaffnete Konflikt mit der Guerrilla-Organisation Leuchtender Pfad setzten ihm zu.
Geburtenkontrolle als Werkzeug
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