… ist Filmemacherin und Künstlerin, die mit estudio elgozo audiovisuelle Projekte, Installationen und Lesungen produziert. Ihre Arbeiten bewegen sich an der Schnittstelle von Partizipation, Aktivismus und Transformation.
El gozo heißt übersetzt: Freude. Du sagst, Freude steht im Zentrum deiner Projekte, und du organisierst Workshops in den SOHO Studios, die sich mit kollektiver Freude im Widerstand beschäftigen – warum ist Freude so wichtig für dich?
Susana Ojeda (SO): Die Art, wie Menschen in Kolumbien auf den Straßen demonstrieren und protestieren, ist mit viel Freude verbunden. Als etwa 2019 und 2021 landesweit gestreikt wurde, waren die Straßen voll mit Kunst, Graffiti, Murals, Musik, Performances und Tänzen. Freude ist eine Form des Widerstands, die sehr alt ist in unserem Land. Historisch gesehen, haben Kolonialmächte alles von den Menschen genommen: ihr Land, ihre Lebensweise, ihre Sprache. Das ist etwas, was Menschen in vielen Ländern in Abya Yala (.ein indigener Begriff der Kuna für Amerika, Anm. d. Red.) erfahren haben. Freude ist im Zentrum unseres Widerstands, weil wir feiern, dass wir noch leben, zusammen sind und die Kraft haben, weiter zu kämpfen – wir feiern uns selbst. Ich denke, das ist ein mächtiges Werkzeug, mit dem wir zeigen: Das kapitalistische System kann uns weder unsere Freude noch unsere Gemeinschaft nehmen.
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