2024 könnte ein Jahr zum Feiern sein: 1994 fanden in Südafrika die ersten demokratischen Wahlen statt, und Nelson Mandela wurde Präsident des Landes. Nun standen Gleichheit aller Südafrikaner_innen und Frauenrechte auf der Agenda. Aber bei Parlamentswahlen im Mai 2024 drückten die Wähler_innen Kritik an deren mangelnder Umsetzung aus.
Der African National Congress (ANC) ist als Partei aus einer früheren Anti-Apartheidbewegung hervorgegangen, kam 1994 an die Macht und hält sich umfassende Reformen des Ehe-, Erb-, Land-, Unterhalts- und Adoptionsrechts zugute. Die ANC-Regierung verankerte das Recht auf Gesundheit – einschließlich reproduktiver Rechte – in der neuen Verfassung. Auch die Rechte von sexuellen Minderheiten sind dort enthalten. Im Mittelpunkt steht die körperliche Selbstbestimmung von Frauen.
Schwangerschaftsabbrüche sind legal und in staatlichen Krankenhäusern kostenfrei. Frauen brauchen dafür keine Zustimmung ihrer Ehemänner, Mädchen unter 18 Jahren kein Einverständnis ihrer Eltern oder Erziehungsberechtigten. Für all diese grundlegenden legalen Neuerungen hatten Frauenorganisationen ab 1990 während der Verhandlungen für ein demokratisches Südafrika gekämpft.
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