Shoura Zehetner-Hashemi ist Juristin, Menschenrechtsaktivistin und Iran-Expertin. Nach vielen Jahren im diplomatischen Dienst im österreichischen Außenministerium leitet sie nun gemeinsam mit Stephanie Geier Amnesty International Österreich.
Was hat Sie dazu bewegt, Ihren Job als Juristin im Außenministerium zu verlassen, um Aktivistin zu sein? Wie haben Sie Ihren Weg zu Amnesty International Austria gefunden?
Shoura Zehetner-Hashemi (SZH): Ich bin über Nacht Aktivistin geworden. Im September 2022 und mit dem Tod von Jina Mahsa Amini hat plötzlich die Protestbewegung im Iran begonnen. Da war so eine Aufbruchsstimmung damals. Ich war schon davor aktiv auf Twitter, aber das war eher so eine Mischung aus Schmäh führen und innenpolitisch kommentieren. Ich habe dann über die sozialen Medien Infos aus dem Iran in Österreich verbreitet. Daraufhin haben Medien bei mir angefragt. Das habe ich über Monate neben meinem Job gemacht. Ehrenamtlich. Dann habe ich das Stelleninserat von Amnesty International Austria für eine Co-Geschäftsführung gesehen. Zu dem Zeitpunkt war schon klar, dass ich nicht Aktivistin, noch dazu so laut, und im diplomatischen Dienst sein kann. Die Ausschreibung war genau das, was ich gerne machen wollte. So habe ich mich für die Aktivistinnenrolle entschieden.
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