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Was bedeutet ein „Recht auf Wohnen“?

Ein Artikel von:
Redaktion
Jeder Mensch hat ein Recht auf Wohnen „Das Recht auf angemessenen Wohnraum bedeutet mehr, als nur ein Dach über dem Kopf zu haben, es ist das Recht, in einem menschenwürdigen Zuhause in Sicherheit und Würde zu leben.“ Quelle: OHCHR In der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR) beinhaltet das Recht auf einen angemessenen Lebensstandard: „Nahrung, Kleidung, Wohnung, ärztliche Versorgung und notwendige soziale Leistungen, sowie das Recht auf Sicherheit im Falle von Arbeitslosigkeit, Krankheit, Invalidität oder Verwitwung, im Alter sowie bei anderweitigem Verlust seiner Unterhaltsmittel durch unverschuldete Umstände“ (AEMR 1948, Artikel 25 (1)). Das bedeutet allerdings nicht, dass Staaten dazu verpflichtet sind, allen Menschen eine Wohnung zur Verfügung zu stellen. Es liegt aber in ihrer Verantwortung sicherzustellen, dass alle menschenrechtlichen Standards erfüllt sind, damit alle Menschen einen diskriminierungsfreien Zugang zu leistbarem Wohnraum haben. Quelle: Amnesty International Österreich, UN-Habitat Was ist „angemessener“ Wohnraum? UN-Habitat definiert sieben Kriterien, die Wohnraum erfüllen muss, um als angemessen zu gelten. Dazu zählen ein gewisses Maß an Rechts- und Besitzsicherheit – rechtlicher Schutz vor Zwangsräumungen –, Verfügbarkeit von Infrastruktur und Dienstleistungen – eine Wohnung ist nicht angemessen, wenn ihre Bewohner_innen nicht über sauberes Trinkwasser, sanitäre Einrichtungen, Energie zum Kochen und Heizen, Möglichkeit zur Lebensmittellagerung, Müllentsorgung etc. verfügen –, Leistbarkeit, Bewohnbarkeit – eine Wohnung ist nicht angemessen, wenn sie nicht die physische Sicherheit oder ausreichenden Platz sowie Schutz vor Kälte, Feuchtigkeit, Hitze, Regen, Wind, anderen Gesundheitsgefahren bietet –, Standort – eine Wohnung ist nicht angemessen, wenn die Bewohner_innen von Möglichkeiten der Beschäftigung, Gesundheitsversorgung, Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen abgeschnitten sind –, kulturelle Angemessenheit. Quelle: UN-Habitat Ist leistbares Wohnen auch bezahlbar? Leistbares Wohnen bedeutet, dass nach Abzug der Wohnungskosten noch genug Geld für alle anderen Ausgaben zur Verfügung stehen soll. Leistbarkeit ist das Verhältnis zwischen Haushaltseinkommen und Wohnkosten, diese sollten 20 bis 30 Prozent des Einkommens nicht übersteigen. Nicht genügend leistbare Wohnungen sind ein gesellschaftliches und politisches Problem. In den OECD- und EU-Ländern wird durchschnittlich 32 Prozent fürs Wohnen ausgegeben. In Griechenland oder den USA bezahlen einkommensschwache Haushalte 50 Prozent oder mehr. In Chile liegt der Wert bei über 80 Prozent. Quelle: OECD Gender Gap beim Wohnen „Frauen bezahlen proportional mehr fürs Wohnen im Verhältnis zu ihrem Einkommen (so sie eines haben) oder von ihrer Pension als Männer: Als „housing poor“ sind sie von zu hohen Wohnungskosten besonders betroffen. Während ein Mann für 30 Prozent seines Einkommens 365 Tage in einer Wohnung X lebt, kann sich eine Frau im Schnitt dieselbe Wohnung

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