Rechtsstaatlichkeit (171 / 2025)

Cover frauen*solidarität Nr. 171

Wir bleiben wachsam

Editorial

Politisch mehr als turbulent war der Start in das neue Jahr. Mit einem regelrechten Putsch in den USA, der autoritären Wende in immer mehr Ländern und dem zweimaligen Scheitern der Regierungsverhandlungen in Österreich. Die Frauen*solidarität widmet sich in diesem Jahr dem Thema Grundrechte, die wesentlich für eine funktionierende Demokratie und die Basis für emanzipatorische und feministische Politik sind. In dieser Ausgabe beschäftigen wir uns mit Rechtsstaatlichkeit und Kämpfen für eine unabhängige Justiz.

Neue Kolumne

Neu starten in dieser Ausgabe die „Positionen“ aus unserem Vorstand: Den Auftakt zur neuen Kolumne machen Andrea Ernst und Luisa Dietrich mit ihren Gedanken zum Förderstopp bei USAID. Sie richten den Blick auf feministische Projekte und neue solidarische Süd-Süd- Netzwerke, die entstanden sind.

Beijing+30

30 Jahre ist es her, dass 1995 auf der Weltfrauenkonferenz in Beijing Frauenrechte als Menschenrechte formuliert werden konnten. Laura Imhof erklärt für uns in Form eines Comics, worum es bei Beijing+30 geht. Besondere Bedeutung hatte die Konferenz auch für die Sichtbarkeit lesbischer Frauen. Am 12. März zeigen wir in Kooperation mit den Grünen Andersrum im Votiv Kino den Film „Lesbians Free Everyone“, ein filmisches Dokument der südafrikanischen Aktivistin Beverley Ditsie.

Eine inspirierende Lektüre wünschen:
Bernadette Schönangerer,
Andreea Zelinka

Zum Schwerpunkt

Rechtsstaatlichkeit schützt vor staatlicher Willkür. Sie nimmt die Regierenden in die Pflicht, die Grundrechte zu wahren und im Rahmen geltender Gesetze zu handeln. Und das ist die Basis für jede emanzipatorische und feministische Politik.

In dieser Ausgabe widmen wir uns u.a. feministischer Kritik an blinden Flecken im Recht, bahnbrechenden Urteilen für Frauen- und LGBTIQ-Rechte und der Frage, wo wir bei Angriffen auf die unabhängige Justiz und rechtsstaatliche Systeme besonders wachsam sein sollten.

SCHWERPUNKT RECHTSSTAATLICHKEIT


SAG’S IN ZAHLEN


AUF EIN WORT


Auf ein Wort: Beijing+30

Laura Imhof
Was ist Beijing+30? Ein Comic von Laura Imhof

QUERSCHNITT


Lesbians Free Everyone

Redaktion
Bei der vierten UN-Weltfrauenkonferenz 1995 in Beijing erhielt erstmals eine offen lesbische Frau offizielle Redezeit. Ein Vierteljahrhundert später blickt die Regisseurin Beverley Ditsie zurück.
Free tag for article

Ungewisse Zukunft

Anita Starosta
Im Dezember 2024 floh der diktatorische Präsident Bashar Al-Assad aus Syrien. Mit dem Ende des Assad-Regimes übernahm die islamistische HTS die Macht. In den Verhandlungen um ein neues Syrien sollten Frauenrechte eine zentrale Rolle spielen.

(K)ein faires Verfahren

Nantina Tsekeri 
Iris Pappa
Die Organisation Defence for Children International Greece (DCI Greece) unterstützt Familien, Kinder und Jugendliche auf der Flucht in Griechenland.

Trotzdem sprechen

Astrid Hanisch
Wenn es um den Israel-Palästina-Konflikt geht, sind hierzulande die Positionen meist verhärtet. Eine Buchbesprechung

POSITIONEN – DIE KOLUMNE AUS DEM VORSTAND


Alles in Trümmern

Luisa Dietrich Ortega
Andrea Ernst
Wir halten den Atem an: Trumps Administration hat für neunzig Tage die wichtigste Hilfsorganisation der Welt, die Behörde für internationale Entwicklung, die USAID, auf Eis gelegt. Ziel ist es, die Einrichtung in der jetzigen Form vollkommen zu zerschlagen.

BIBLIOTHEK


Artikelbild: Collage: Drei Frauen stehen vor den Büchern Free tag for article

Rechtsstaatlichkeit

Redaktion
Literaturtipps zum Schwerpunkt Rechtsstaatlichkeit in der C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik/Bestand Frauen*solidarität.

MUSIKREZENSIONEN


EL CUERPO

Anna Ida Fierz
El Cuerpo (der Körper) ist ein Tanz durch Zeiten und mit Genres. Carmen Xía mischt Flamenco, Copla Andaluza, Hiphop und Electronica.

TERRE ROUGE

Claudia Hanslmeier
Mit ihrem Album Terre Rouge begibt sich die Sängerin Lubiana auf eine musikalische Reise zu ihrer Identität.

פרא (PRA)

CS & PS
Das neue Album der israelischen Rapperin, Sängerin und Produzentin Echo Ariel Morgenstern heißt פרא (Pra), was so viel wie „wild, ungezähmt“ bedeutet.

BUCHREZENSIONEN


Die Aufklärung vor Europa retten

Lena Kraus
Nikita Dhawan, Professorin für politische Theorie und Ideengeschichte, unternimmt hier den Versuch, postkoloniale, queerfeministische Theorien und Theorien der Aufklärung zusammenzudenken.

Diskreter Maskulinismus

Anna Hüntelmann
Der Band „Diskreter Maskulinismus“ versammelt bereits veröffentlichte, aber auch erstmals publizierte Texte von Eva Kreisky und bildet ihre vielfältigen Forschungsinteressen ab, wie die Demokratisierung und Entdemokratisierung, z. B. durch den Neoliberalismus, sowie die Theoretisierung von Staat und Bürokratie als Männerbünde.

Endlose Tage am Point Zero

Rita Schäfer
Gaitano schreibt über Erfahrungen von Geflohenen aus dem Südsudan. Die Überlebenskraft von geflohenen Frauen liegt ihr besonders am Herzen.